Beim deutlichen 0:5 gegen den FC Bayern gab es aus Sicht des VfB Stuttgart kaum Lichtblicke – mit einer bemerkenswerten Ausnahme. Nikolas Nartey nutzte seinen zweiten Startelfeinsatz in Serie, um sich nachhaltig für weitere Spielzeit zu empfehlen. Der 25-Jährige, der zwischen Sommer 2023 und Saisonende 2024/25 von großen Verletzungsproblemen, besonders am Knie, ausgebremst worden war, präsentierte sich erneut im Aufwind.

 
Auf der für ihn eher ungewohnten halbrechten Mittelfeldposition setzte Nartey immer wieder Akzente. Kurz vor der Pause köpfte er sogar vermeintlich zum 1:1 ein, stand dabei jedoch knapp im Abseits. Auch darüber hinaus zeigte der Däne, warum er für Stuttgart wieder zu einer ernsthaften Option werden kann: Laufstark, zweikampfstark und mit sauberem Passspiel (94 Prozent) war er einer der Spieler, die sich gegen den Rekordmeister behaupteten. Vier der fünf Gegentore fielen erst nach seiner Herausnahme.
 

Auswechlung nach einer Stunde: „Ich hätte ihn gerne draufgelassen“

Trainer Sebastian Hoeneß fand entsprechend lobende Worte: Seine Leistung sei sehr gut gewesen, „er war ein Aktivposten“. Nach rund einer Stunde musste Nartey dann entkräftet vom Feld. „Er hat angezeigt, dass er nicht weiß, ob er noch viel länger spielen kann“, erklärte Hoeneß, „wir müssen aufpassen, weil er zuletzt nicht viele Spiele über 90 Minuten gemacht hat.“ Er beteuerte aber: „Ich hätte ihn gerne draufgelassen.“
 
Sportvorstand Fabian Wohlgemuth sprach sogar von der „fast perfekten Weihnachtsgeschichte“ beim vor nicht allzu langer Zeit abgeschriebenen Mittelfeldmann, die nur deshalb nicht vollständig wurde, weil Narteys Kopfballtreffer aberkannt wurde. „Er hat ein gutes Spiel gemacht, ist viel gelaufen. Genau das war der Plan.“
 
Für Nartey ist der Auftritt gegen München ein weiterer Schritt auf dem Weg, an sportlicher Bedeutung zu gewinnen. Nach langer Leidenszeit drängt er sich mit konstanten Leistungen wieder auf – und dürfte bei anhaltender Fitness in den kommenden Wochen vermehrt eine Rolle spielen.