Vom Spieler auf dem Abstellgleis zur Führungskraft, die die Mannschaft auf die richtige Bahn lenken soll, und das quasi von dem einen auf den anderen Tag. Oder anders gesagt: Yannick Gerhardt. Dem vielseitigen Mittelfeldmann kommt gerade unverhofft eine enorme Bedeutung beim VfL Wolfsburg zu, was er einerseits seiner Erfahrung und andererseits dem neuen Trainer zu verdanken hat.

 
Unter Paul Simonis war von Gerhardt in der laufenden Bundesliga-Spielzeit so gut wie keine Spur zu sehen. Am 1. Spieltag gab es eine späte Einwechslung (89. Minute), danach pendelte er zwischen Bank (ohne Einsatz) und Tribüne. Seine Zeit bei den Niedersachsen schien abgelaufen zu sein.
 
Die von Trainer Simonis lief allerdings früher ab und wie schon am Ende der Vorsaison übernahm vorerst Daniel Bauer. Der machte es wie damals schon: Er beorderte Gerhardt direkt in die Startelf. Dieses Mal war die Maßnahme durchaus bemerkenswert, hatte der 31-Jährige doch in der Vorsaison zumindest regelmäßige Einsatzzeiten, auch als Starter.
 
Doch Bauer war wichtig, dass Gerhardt in seiner Karriere bereits vieles gesehen hat und macht es auch stark an ihm fest, dass das Team am vergangenen Wochenende das richtige Mindset an den Tag gelegt hat.

Gerhardt und Arnold als Anker für die Mannschaft

„Die mentale Belastungsprobe haben die Jungs gegen Leverkusen (1:3) nach dem 0:3-Halbzeitstand sehr gut bestanden“, urteilte Bauer am Freitag, denn die Mannschaft sei nicht auseinandergebrochen. Vielmehr war Wolfsburg auf gutem Weg, womöglich sogar den Ausgleich zu schaffen.
 
Der VfL-Coach hat das Vertrauen, dass die Spieler stabil sind, und hob in diesem Zusammenhang Gerhardts Rolle hervor: „Wir haben gerade mit Yannick einen Spieler ins Rampenlicht geholt, der über enorme Erfahrung verfügt, was in so einer Phase sehr wichtig ist.“ Gemeinsam mit Kapitän Maximilian Arnold soll er „den Laden voranziehen“.
 
Für Gerhardt ist es die Chance auf ein neues Hoch beim VfL Wolfsburg. Am Sonntag in Frankfurt wird er sie aller Voraussicht nach wieder im Rampenlicht der Startelf bekommen.