Die Aufstellung des 1. FC Heidenheim für das anstehende Gastspiel beim 1. FC Union Berlin gerät ein wenig zur Wundertüte. Die Pressekonferenz des Tabellenletzten vor der Partie hat aufgezeigt, dass Chefcoach Frank Schmidt die akute Notwendigkeit für Veränderungen und neue Impulse sieht.

 
Die zweite Hälfte des Spiels gegen Borussia Mönchengladbach (0:3) hat etwas ausgelöst. Eine Woche nach dem 0:6 gegen Leverkusen ist das Fass offenbar zum Überlaufen gebracht worden. Mehrfach wurde am Donnerstag darauf Bezug genommen.
 
„Es ist klar nach diesen letzten Auftritten, gerade in der zweiten Halbzeit gegen Gladbach, dass wir ein paar Veränderungen einplanen müssen, weil man deutlich gesehen hat, dass wir Probleme in der Konstellation hatten“, nahm Schmidt kein Blatt vor den Mund. „Es ist jetzt nicht der Zeitpunkt, zu sagen: Es wird schon werden, wir müssen gar nicht so viel verändern und irgendwann wird das Pendel umschlagen.“
 

Schmidt stellt die Uhren zurück

Der jüngste Auftritt „hat mir als Trainer die Augen geöffnet“, verkündete Heidenheims Trainer offen und rief einen „Neuanfang“ aus. Die Einstellung seiner Schützlinge nach Rückständen hat ihm in letzter Zeit überhaupt nicht gefallen. Jetzt heißt es: „Wir müssen eingreifen und Veränderungen herbeiführen!“
 
Welche das im Konkreten sein sollen, behielt Schmidt nachvollziehbarerweise für sich. Aber die personelle Besetzung dürfte ein Puzzlestück sein, das zu den geforderten Impulsen führen soll. „Ein Stück weit haben wir die Uhren zurückgestellt“, hielt er fest, auch „als Signal für jeden Spieler im Kader“, dass es eine Chance gebe, in die Mannschaft beziehungsweise in die Startelf zu kommen.
 
So manch Spieler, der nicht so sehr im Vordergrund stand, macht jedenfalls Druck. „Der eine oder andere hat sich gezeigt im Training und kann seine Chance bekommen.“
 
Eine Prognose, wo Schmidt bei der Zusammenstellung seiner Elf besonders ansetzen will, gestaltet sich schwierig, zumal auch der Fußballlehrer selbst nicht weiter ins Detail gehen wollte.
 

Heidenheim plant Transfers im Winter

Signale sendete unterdessen der Vorstandsvorsitzende Holger Sanwald. Ausnahmsweise, aber bewusst, war er diesmal als Gast dabei, um unter anderem „ein Zeichen“ mit Blick auf den Trainer zu setzen. An Schmidt wird in Heidenheim nicht gerüttelt: „Wir sind von ihm nach wie vor total überzeugt“ und man werde „selbstverständlich“ den Weg auch dann mit ihm weitergehen, wenn die Tabellensituation in der Bundesliga schwierig bleibt.
 
Gleichzeitig machte Sanwald deutlich, dass der Klub im Winter mit Neuverpflichtungen nachlegen möchte, sofern das Team in den Wochen bis dahin nicht eine komplette 180-Grad-Wende vollzieht. „Bis auf die Torwartposition prüfen wir Optionen für alle Mannschaftsteile.“ Auch das soll den aktuellen Profis sicherlich den nötigen Schub geben, nun sportlich wieder in die Spur zu kommen.